Hessen gewinnt DFLMM in Braunfels
5. Juli 2012 um 16:42 Allgemein,Damenschach,Meisterschaften

Braunfels – Hessen hat den Titel der besten Frauenlandesauswahl Deutschlands nach einer Durststrecke von 15 Jahren wieder nach Hause geholt.

 Zuletzt 1997 hatte Hessen bei der Deutschen Frauen-Ländermannschaftsmeisterschaft den 1.Platz belegt. Nach dem 5.Platz im Vorjahr sollte dieses Jahr eine bessere Plazierung herausspringen – vielleicht würde es bei gutem Verlauf der Meisterschaft ja auch zu einer Medaille reichen. Jedoch es kam alles viel besser: Bereits in der 1.Runde wurde Hamburg 6:2 geschlagen und es folgten dann weitere deutliche Siege: 6½:1½ gegen Niedersachsen, 5½:2½ gegen Sachsen und 5:3 gegen Baden. Plötzlich stand Hessen vor der letzten Runde mit 8:0 Punkten auf dem 1.Platz und mindestens die Silbermedaille war bereits sicher. In der letzten Runde wartete aber Titelverteidiger und Seriensieger Nordrheinwestfalen auf Hessen. Immerhin würde ein 4:4 reichen um den 1.Platz zu verteidigen, aber verlieren durfte man auf keinen Fall. Die Spannung lag in der Luft und alle Partien wurden bis zur letzten Patrone ausgekämpft was sich alleine daran zeigt, dass die Spielerinnen an den 32 Bretter der anderen Wettkämpfe bereits alle ihre Partien beendet haben während beim Kampf gegen NRW noch 5 der 8 Partien liefen. Die anderen drei Partien waren von Hessen gewonnen worden. Nach drei weiteren Siegen und zwei Niederlagen stand das Endergebnis von 6:2 fest und Hessen ist jetzt zunächst für ein Jahr Deutscher Meister. Beachtlich die mannschaftliche Geschlossenheit: Zwar konnte keine hessische Spielerin 100% erreichen, aber alle erreichten 50% und mehr. Im Gegensatz dazu hatten unsere Konkurrentinnen aus NRW und Baden mit Heike Vogel bzw. Manuela Mader (am 1.Brett !!) zwar Spielerinnen, die alle Partien gewinnen konnten aber umgekehrt auch jeweils mehrere Spielerinnen, die deutlich unter 50% blieben.

Was für ein Potential in der weiteren Entwicklung steckt zeigt, dass 4 der 8 Spielerinnen erst zwischen 14 und 16 Jahren alt sind.

-Dieter Klenk